MATTHIAS STUCHTEY
„LOST AND FOUND“
MAI 2019
Matthias Stuchtey – Lost and Found
Axel Anklam – Reliefs und Skulpturen
Matthias Stuchtey – Lost and Found
Skulpturen und Papierarbeiten/Sculptures and works on paper
11. Mai – 22. Juni 2019/May 11 – June 22, 2019
Vernissage: Freitag, 10. Mai 2019, 19-21 Uhr/Opening: Friday, May 10, 2019, 7-9 pm
Red House, 2018, verschiedene Holzwerkstoffe, Aluminium, 2-teilig/mixed wood-based materials,
aluminium, two-part: 49 x 117 x 14 cm + 42,5 x 72,2 x 14,2 cm
Mit „Lost and Found“ präsentieren wir neben Skulpturen und Objekten erstmals großformatige Collagen des Bildhauers Matthias Stuchtey. Er ist vor allem für seine architektonisch anmutenden, vielgestaltigen Skulpturen und Objekte bekannt, die an die Ästhetik der Klassischen Moderne anknüpfen. Dies ist jedoch nur eine Lesart seiner in sich verschachtelten Gebilde. Denn so begreifbar die Arbeiten auf den ersten Blick scheinen, so sehr sperren sie sich gegen eine schnelle Deutung. Dort, wo sich Öffnungen ergeben und der Betrachter verleitet wird hineinzuschauen, geben die Werke von ihrer eigentlichen Struktur zunächst nur wenig preis. Sie bieten aber immer eine Hintertür (manchmal im übertragenen, manchmal im direkten Sinne), durch die der Wahrnehmungs- und Deutungsprozess wieder aufgenommen werden und sich verändern kann.
Das Wortpaar „Lost and Found“ steht im Allgemeinen für Fundbüro. Dort wird gesammelt, was Menschen verloren und andere gefunden haben – meist Gegenstände. Verlieren, suchen und finden kann man aber viel mehr: Arbeit, geliebte Menschen, Heimat, Liebe. Den großen philosophischen Grundfragen hinzuzufügen sind also: Was habe ich verloren? Was suche ich? Was finde ich? Den Werken von Matthias Stuchtey ist diese Dimension inhärent: Er arbeitet nicht nur mit verschiedenen Holzwerkstoffen wie z. B. industriell gefertigten MDF- und Spanplatten, sondern auch mit fabrikneuen Einrichtungsgegenständen von IKEA; zudem mit Möbeln, die im besten Fall Erinnerungsstücke sind, die buchstäblich Spuren des Gebrauchs und des Lebens zeigen.
Jedes einzelne Werk ist das Ergebnis eines konzentrierten Denkprozesses, der seinen Ursprung im unmittelbaren Dasein hat. Die Körpergröße des Künstlers wird so z. B. zum Maßstab des zweiteiligen Objekts Red House, welches viel mehr ist als ein Modell Neuen Bauens, das virulente gesellschaftliche Fragen urbanen Lebens aufwirft. Bei dem Material handelt es sich um einen ausgedienten Schreibtisch seiner Tochter, den der Künstler in eine direkte körperliche Beziehung zu sich selbst setzt. Stuchtey hat Inneres nach außen gekehrt, zeigt innenliegende Strukturen, bricht Flächen auf und schließt andere hermetisch ab. Vergangenheit und Gegenwart materialisieren sich in dem Objekt, das nicht makellos ist, ebenso wie das Leben, und in der Konzentration auf das Wesentliche eine bemerkenswerte Sinnlichkeit und Physis aufweist.
Geboren 1961 in Münster; 1982-89 Studium an der Kunstakademie Münster; 1988 Meisterschüler bei Reiner Ruthenbeck; Ausstellungen u. a.: 2018 „Späte Einsicht“, Kunstverein Nürtingen e. V.; 2017 „ON A CLEAR DAY? – Arbeiten im Raum“ mit Elma Riza, Christiane Rasch, Kunsthaus Essen; „Sero“, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken e.V.; 2016 „Stabile Lage“, Ausstellungsraum der IG Metall Berlin in Kooperation mit C&K GALERIE, Berlin; 2015 „Spurwechsel“, C&K GALERIE, Berlin.
1961 | geboren in Münster/ born in Münster |
1982-89 | Studium an der Kunstakademie Münster/ Academy of Fine Arts Münster |
1988 | Meisterschüler bei/with Reiner Ruthenbeck |
1989-91 | Aufbaustudium an der Kunstakademie München/ postgraduate studies at Academy of Fine Arts Munich |
lebt und arbeitet in Berlin/lives and works in Berlin | |
Einzelausstellungen (Auswahl)/selected solo exhibitions | |
2023 | "Restbauten zweiter Ordnung", Schlangenbader Straße, Vitrinen im Durchgang zur Nr. 16, 14197 Berlin |
"Open house", Kunstverein Lüneburg, Germany | |
2021 | „setzen, stellen, legen“ (mit Franziska Reinbothe) in Kooperation mit/cooperation with C&K Galerie, Flottmann-Hallen, Herne, Germany |
2019 | "Lost and Found", C&K Galerie, Berlin |
2018 | "Späte Einsicht", Kunstverein Nürtingen. e. V., Nürtingen, Germany |
2017 | "Speicher", KunstHaus am Schüberg, Ammersbek bei Hamburg |
"Sero", Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken e.V., Saarbrücken, Germany | |
2016 | "Stabile Lage - Objekte/Papierarbeiten", Ausstellungsraum der IG Metall Berlin in Kooperation/cooperation with C&K GALERIE, Berlin |
2015 | "Spurwechsel - Objekte/Papierarbeiten", C&Kunterwegs Galerie, Berlin |
"Parameter - Objekte/Werkreihen", Galerie am Klostersee, Lehnin, Germany | |
"Feels like home" (mit Andreas Amrhein), Galerie Borchardt, Hamburg | |
2013 | "Self-Storage", Galerie im Rathaus Tempelhof, Berlin |
"Nutznießer", nachtspeicher 23, Hamburg | |
Trabanten, C & K unterwegs, zu Gast im Projektraum FREIES MUSEUM Berlin, Berlin | |
2012 | „Zwischennutzung“ Galerie Weißer Elefant, Berlin |
2009 | „Schmarotzer“, Galerie 139, München |
2002 | „Münchner Karton“, Büro Widmann-Heyne, München |
2000 | „Fremd Körper“, Kunstverein Weil am Rhein |
1999 | „zum Wohl!“, Kunstverein Region Heinsberg |
„Tablett“, loop - raum für aktuelle kunst, Berlin | |
1998-2000 | „Stuchtey hilft - helfen Sie Stuchtey“ |
1997 | „säkular“, Fuhrwerkswaage, Köln |
„travers“, Dortmunder Kunstverein | |
Gruppenausstellungen (Auswahl)/selected group exhbitions | |
2022 | "FAST NICHTS - Dimensionen von Abwesenheit, KUNSTRAUM hase29, Osnabrück, Germany |
2020 | „New Normal 'Normalität' und künstlerische Arbeit", Kommunale Galerie Berlin, Berlin |
„biegen + falten“, Kunstverein KunstHaus Potsdam, Potsdam, Germany | |
„Michael Jäger, Matthias Stuchtey, Aimee Terburg“, Verein für aktuelle Kunst, Osnabrück | |
“Rückzug und Aufbruch - Neue Arbeiten aus der Quarantäne", C&K Galerie, Berlin | |
2019 | „Kraft Zeit Raum – Kunst aus dem Atelierhaus Babelsberger Str. 40/41“, Kommunale Galerie Berlin, Berlin |
“Die haben einen Vogel - Die Vogelmänner von Istanbul" 30 Jahre Galeristin, eine Jubiläumsausstellung von Christiane Bühling-Schultz, C&K Galerie Berlin | |
2017 | „ SKULPTUREN 17“, Stadtkirche Schorndorf , Schorndorf, Baden-Württemberg, Germany |
"On a clear day? - Arbeiten im Raum, mit Elma Riza + Christiane Rasch, Kunsthaus Essen | |
2016 | Ewa Finn, Katharina Poos, Matthias Stuchtey, Maria Wagenführ, Gehag Forum, Berlin |
2015 | „Mixed Pickles“, C&Kunterwegs Galerie, Berlin |
„sἄφελε πάντα / Tu alles weg - 100 Jahre Schwarzes Quadrat“, galerie weisser elefant, Berlin |
|
2014 | „stückwerk“, Kunstverein Neukölln, Berlin |
„homo ludens“, Haus am Kleistpark, Berlin | |
„touch“, Galerie Hartwich, Sellin (Rügen) | |
2013 | „Schnittmenge“, KunstWerk, Köln |
2012 | „Konstellationen“, Haus am Kleistpark, Berlin |
„Homegrown“, Ostrale, Dresden | |
„48 Stunden Neukölln“, Berlin | |
2011 | „Kunstperlen“, Konnektor, Hannover |
„mail3“, Kunstverein Neukölln, Berlin | |
„Meet!“, Sofaloft, Hannover | |
„Schöner Wohnen“, Kunstraum t27, Berlin | |
2007 | „4x2“, Shedhalle, Tübingen |
2005 | „Behaust-unbehaust“, Wasserspeicher, Berlin |
2004 | „spacing“, Galerie Nord, Berlin |
1999 | „SOMAVISION“, Galerie in der alten Schule, Berlin |
„SOMA denkt“, Projektgalerie SOMA, Berlin | |
1998 | „local 0.1“, Galerie in der alten Schule, Berlin |
„Schöne Aussichten“, Galerie im Brechthaus, Berlin | |
Bibliografie/Bibliography | |
2019 | Die haben einen Vogel - Die Vogelmänner von Istanbul - 30 Jahre Galeristin, eine Jubiläumsausstellung von Christiane Bühling-Schultz, hrsg./ed. Christiane Bühling-Schultz |
2017 | On a Clear Day?, hrsg. von/ed. Kunsthaus Essen, Essen, Germany |
Matthias Stuchtey, SERO, hrsg. von Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken e.V., Germany | |
X Skulpturen 17. Ein Kunstprojekt an der Stadtkirche Schorndorf zu 500 Jahren Reformation, hrsg. von Ursula Quast, Schorndorf, Germany | |
2015 | „Matthias Stuchtey, selfstorage, Text: Christoph Tannert |
2012 | „Baukörper 1“, Matthias Stuchtey |