Michael Kalmbach, Caro Suerkemper, Nadja Schöllhammer
„Kommt leis die Nacht“
August 2016

Michael Kalmbach, Nadja Schöllhammer, Caro Suerkemper – Kommt leis die Nacht
Arbeiten auf Papier und Skulptur/Works on paper and sculpture

16. Juli – 3. September 2016/July 15 – September 3, 2016

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Michael Kalmbach, Puppenspieler (Detail), 2015, Aquarell auf Papier/watercolour on paper, 200 x 135 cm

Caro Suerkemper, Gabriel, 2016
Aluminiumguss/aluminium cast, Auflage/ Edition 3,
45 x 23 x 12 cm
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Info

Unsere Sommerausstellung vereint Aquarelle und Radierungen von Michael Kalmbach, Bleistift- und Tuschezeichnungen von Nadja Schöllhammer und Skulpturen von Caro Suerkemper. In den unterschiedlichsten Nuancen verbindet sie alle drei das Ausloten von traumhaften bis traumatischen Zuständen und von Spannungen zwischen Schönheit und Unheimlichkeit, Unschuld und Schuld, Neugierde und Angst. Im künstlerischen Freiraum der Nacht, herrscht eine Atmosphäre von spielerischer Naivität, in der sowohl Anmutiges und Sinnliches als auch Szenerien des Skurrilen imaginiert werden.

Die Aquarelle von Michael Kalmbach (geb. 1962 in Landau, Studium an der Städelschule Frankfurt a. M., vertreten in den Sammlungen des MMK Frankfurt a. M., Kupferstichkabinett Basel u. a.) kreisen vornehmlich um das Thema der Kindheit und der Darstellung des Großen und des Kleinen. In farblicher Reduziertheit entwickelt er aus transparenten zufälligen Farbklecksen seine fragilen Figuren und führt zwischen Melancholie und Groteske das Aquarell zu einer meisterlichen Schwerelosigkeit. Das Unkalkulierbare und das Auflösende der Formen korrespondiert mit den Erlebnissen der Nacht, die ebenso flüchtig und zufällig daherkommen. Seit 2013 stellt Michael Kalmbach auch Radierungen her, wobei er die Technik der mehrfarbigen Unikatdrucke so ausfeilt, dass sie eine malerische Anmutung erhalten.

Weibliche Wesen in Verzückung und Ekstase sind das Motiv der Skulpturen aus Keramik, Gips, Aluminium und Bronze der Künstlerin Caro Suerkemper (geb. 1964 in Stuttgart, Studium an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, vertreten in den Sammlungen des MMK Frankfurt a. M., Kunstmuseum Stuttgart u. a., 2013 Preisträgerin Marianne Werefkin-Preis). Die sinnliche Welt des Barock holt die Künstlerin in die Gegenwart und modelliert ihre Figuren experimentierfreudig in intensiv-provokanter Körperlichkeit zu lebendigen Bewegungskompositionen. Auf einem Kanonenofen aus Gips winden sich die Frauen im erotischen Spiel, wobei übersteigerter Ausdruck und geistige Abwesenheit gleichzeitig bestehen. In der gewollten Nähe zum Kitsch entfaltet sich die Ironie, die Fragen über Authentizität und Inszenierung der Gefühlswelt aufwirft.

Nadja Schöllhammer (geb. 1971 in Esslingen am Neckar, Studium an der Hochschule der Künste Berlin, 2015 Kunstpreis des Fördervereins Balmoral 03 e. V. /Künstlerhauses Schloss Balmoral, vertreten in den Sammlungen des Europäischen Patentamtes München, China Academy of Arts, Hangzhou/China u. a. ) ist bekannt für ihre raumgreifenden dreidimensionalen Installationen aus Papier und ihren Cut-out-Zeichnungen. In jüngster Zeit, auch während ihrer Aufenthalts- und Projektstipendien der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen 2015 und 2016 entstehen vermehrt auch reine großformatige Bleistiftzeichnungen: Aus einem dichten Bewegungsnetz vibrierender Striche und Linien treten Gestalten und Wesen hervor, die sich in ständiger Verwandlung zu befinden scheinen. Ihre Motivwelt speist sich aus den Zuständen des Unbewussten, der Mythen- und Sagenwelt und öffnet sich somit dem Raum der Nacht, der Traumhaftes und Alptraumhaftes in einem subtilen Wechselspiel künstlerisch gestaltet.

PresseEcho

Der Tagesspiegel, Mehr Berlin, Caro Suerkemper

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