Laura Bruce, Sven Drühl, Michael R. Fischer, Niels Sievers, Rebecca Thomas
„Dies ist die Nacht, die tausend Tagen Trotz kann sagen“
Malerei, Zeichnung und Skulptur
August 2012

Dies ist die Nacht, die tausend Tagen Trotz kann sagen
Laura Bruce, Sven Drühl, Michael R. Fischer, Niels Sievers, Rebecca Thomas
Wir sind zu Gast in der Guardini Galerie, Askanischer Platz 4, 10963 Berlin, S-Bahn Anhalter Bahnhof

Vernissage: Freitag, 27. Juli 2012, 19.00-21.00 Uhr, 19.30 Uhr performativer Eingriff von Rebecca Thomas
Finissage: Samstag, 25. August 2012, Saxophon Performance von Joachim Gies um ca. 21.30 Uhr

Rebecca Thomas, Esmeralda mit Servierwagen, Performance, 2011

Rebecca Thomas, Esmeralda mit Servierwagen, Performance, 2011, Foto: Tim Ernst

Sven Drühl, ohne Titel, 2012, Lack auf Leinwand,
80 x 100 cm
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Info

Dies ist die Nacht, die tausend Tagen Trotz kann sagen

Laura Bruce, Sven Drühl, Michael R. Fischer, Niels Sievers, Rebecca Thomas
Wir sind zu Gast in der Guardini Galerie, Askanischer Platz 4, 10963 Berlin, S-Bahn Anhalter Bahnhof

Vernissage: Freitag, 27. Juli 2012, 19.00-21.00 Uhr, 19.30 Uhr performativer Eingriff von Rebecca Thomas
Finissage: Samstag, 25. August 2012, Saxophon Performance von Joachim Gies um ca. 21.30 Uhr

Mit der Ausstellung „Dies ist die Nacht, die tausend Tagen Trotz kann sagen“ greifen wir die Sphäre der Nacht als eigenwilligen, zwischen Wach- und Schlafzustand mäandernden Erkenntnis- und Wahrnehmungsraum auf. Präsentiert werden Malerei, Zeichnung und Skulptur von fünf in Berlin lebenden und arbeitenden Künstlern, die in ihren unterschiedlichen künstlerischen Handschriften die Erscheinungsformen jenseits der Tageswelt zum Ausdruck bringen.
Die Malerei von Niels Sievers erscheint mit seiner der Natur im Dämmerungszustand entlehnten Motivik zunächst vertraut. Doch durch sein Experimentieren mit altmeisterlichen Maltechniken lotet er neue Grenzbereiche der Malerei jenseits der Oberfläche aus und setzt somit auch inhaltlich existenzielle Fragestellungen frei.
Sven Drühl legt seiner Malerei eine konzeptuelle Vorgehensweise zu Grunde, in der er vorhandene Motive aus der Kunstgeschichte zitiert (Caspar David Friedrich, Günter Förg). Besonders seine schwarzen monochromen Ölbilder mit Silikonstrukturen, die durch den jeweiligen Lichteinfall zu leben beginnen, vermitteln jedoch sinnliche Wahrnehmungen jenseits des analytischen Konzepts.
Laura Bruce folgt in ihren neuen kraftvollen Grafitzeichnungen einer inneren Bewegung, die sich je nach Standpunkt ins Dunkle hinein bzw. aus dem Dunkel heraus entwickelt und sich in abstrakten, amorphen Formen materialisiert. Erstmalig zeigen wir ihre aktuell entstandenen Öl auf Holz Arbeiten, die sich atmosphärisch zwischen Idylle und ihrer Bedrohung bewegen.
Michael R. Fischer schafft in seiner einzigartigen Technik der Soothographie Arbeiten, in denen er mit Ruß vielfältige Nuancen in Schwarz erzeugt. Dafür hängt er das Papier von der Decke seines Ateliers und malt so mit Hilfe einer brennenden Kerze über Kopf seine abstrakten Bildräume. In seinen filigranen Porzellanen, die den Gesetzen der Schwerkraft trotzend nach oben streben oder sich bündeln erscheinen in der Nacht wie verheißungsvolle Gedanken.
Rebecca Thomas, deren Arbeit zwischen Performance, Installation und Skulptur pendelt, entführt uns mit ihrer lebendigen Figur der Esmeralda, die sich durch Schwarz unsichtbar macht, in ihre eigene Nacht, die alptraumhafte Gestalten und Szenerien hervorbringt. Dass die Nacht, Augen ins uns zu öffnen vermag (Novalis), zeigen die Skulpturen von Rebecca Thomas in surrealer Manier. Einige scheinen sich ganz nach innen zu wenden, andere beobachten aus unzähligen Augen die Welt um sie herum.
Allen fünf Künstlern gemeinsam ist der Gedanke, die Nahtstellen der Nacht als Herausforderung und Potential für künstlerische und philosophische Erkenntnisprozesse zu nutzen. Jenseits der Diszipliniertheit des Tages werden wir auf uns selbst zurückgeworfen.

Zur Langen Nacht der Museen wird der Saxophon-Performer und Komponist Joachim Gies das Thema Nacht musikalisch interpretieren. Günther Huesmann schrieb im Tagesspiegel über ihn: „Joachim Gies erfindet den Saxophon-Sound noch einmal neu, indem er ihn in mikroskopische Geräuschpartikel zerlegt und in Noise-Geschichten wieder zusammensetzt.“

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